Das Thema Wallfahrt ist zeitlos; so alt wie die Erlebnisse des Volkes Israel in der Wüste und so aktuell wie die Gefühle der Ruller Wallfahrer, die nach mehrtägigem gemeinsamen Fußweg vor dem Gnadenbild in Rulle stehen. Wallfahrer denken über ihr Leben nach, sie bitten und danken, schweigen und erzählen, beten und singen. Sie suchen Gottes Melodie in Ihrem Leben und gehen damit sich selbst auf die Spur.
Der klassische Wallfahrer benutzt seine Füße. Er setzt sich Sonne und Regen aus, bevorzugt abgelegene Wege und kommt doch um die verkehrsreichen Straßen nicht herum. Er ist unterwegs in einer Gruppe Gleichgesinnter. In der Gemeinschaft stützt man sich gegenseitig und kommt miteinander ans Ziel. Darin ist die Wallfahrt ein Bild der Kirche. Wir sind nicht allein, wir sind miteinander auf dem Weg. Diese Erfahrung macht Mut. Wallfahrer theoretisieren nicht. Sie tun etwas Konkretes. Dazu gehören frühes Aufstehen, mancher Verzicht auf Annehmlichkeiten und oft Blasen an den Füßen.
Ich werde mitgenommen, oder ich nehme andere mit. Das ist Anlass genug, damit geht es los. Zu einem Ort, unspektakulär, abseits der selbsternannten Zentren. Zu einer Erfahrung von Religion, wie wir sie nur selten erleben, zum Greifen nahe.
Wer mitmacht, erlebt, der andere betet auch so wie ich. Mehr noch, er spürt: Kirche, das bin ich. Gott, das ist für niemanden eine einfache Formel. Beten, das hat mit Spontaneität und Phantasie zu tun.
Wer vom Straßenrand zuschaut, spürt: Da widersetzen sich Menschen dem Strom. Die lassen sich den Glauben etwas Wert sein. Sie tragen ein Kreuz bei sich und keine Parolen.
Wallfahrtsorte laden ein zu Besinnung und Gebet, zur Erfahrung von lebendiger Kirche und zu der Hoffnung, dass wir am Ende unseres eigenen Lebensweges tatsächlich „nach Hause kommen“. Es gibt diese Orte und Glaubensoasen, an denen Gott den Menschen besonders Nahe ist. So etwas gibt es nicht im Reisebüro. Wer sich auf den macht, lebt für diese Zeit bewusster und kehrt verändert nach Hause zurück.
Bleibt noch eine letzte Frage: „Ist eine Wallfahrt Urlaub?“
Antwort: „Für die Seele ja.“
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